Aufgrund der in den westlichen Ländern seit Jahren zu beobachtenden abnehmenden Fruchtbarkeit wird heute bei unerfülltem Kinderwunsch häufig der männliche Partner in der urologisch-andrologischen Praxis zu Abklärung vorstellig.
Zunächst wird anhand eines Fragenkataloges auf mögliche Risikofaktoren der Fruchtbarkeit (Rauchen, übermäßiger Alkohol- oder Drogengenuss, Medikamente) untersucht. Auch Erkrankungen aus der Kindheit (Hodenhochstand, Mumps mit Hodenbeteiligung, Hodenverdrehung) werden dabei erfasst. Weiteren Fragen betreffen evtl. Hodenverletzungen und Entzündungen im Genitalbereich (Prostatitis, Urethritis). Operative Eingriffe (Harnröhrenweitung, Leistenbruch) werden gleichfalls abgefragt. Eine körperliche Untersuchung soll mögliche Hodenveränderungen oder Krampfadern (Varikozele) erfassen. Dann ist der Mann gefragt. Er muss unter Beachtung verschiedener Regeln eine Spermaprobe zur Analyse in die Praxis bringen. Die Analyse dieser Probe gibt erste Aufschlüsse über die bestehende Fruchtbarkeit oder ihre Einschränkungen. Bei deutlicher Einschränkung folgen eine zweite Spermaprobe mit noch genauerer Spermaanalyse sowie verschiedene Hormonuntersuchungen.
Die häufigste Störung der Fruchtbarkeit beim Mann ist eine mangelhafte Produktion normaler und gut beweglicher Spermien. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein:
Patienteninformation der DGU (Deutsche Urologische Gesellschaft) und des BDU (Bund Deutscher Urologen) zur Diagnostik und Therapie der Unfruchtbarkeit
PDF Info Unfruchtbarkeit
Patienteninformation des Institutes für Sexualität und Gesundheit zur Unfruchtbeikeit beim Mann
PDF Info Unfruchtbarkeit
Unabhängig von der Samenzelldichte können auch funktionelle Störungen das Eindringen der Samenzelle in die Eizelle erschweren oder blockieren und damit die Unfruchtbarkeit verursachen.
Bei einigen Männern werden zwar in ausreichender Zahl Samenzellen gebildet, allerdings finden sich in ihrem Sperma dennoch wenige oder gar keine Samenzellen, da diesen der Weg durch eine Blockade der Samenleiter versperrt ist. Die Ursachen hierfür können auf einer Verklebung der Samenleiter oder Nebenhodengänge beruhen, die Folge einer Entzündung ist. Verschlossene oder unterentwickelte Samenleiter können aber auch vererbt sein. Auch Verletzungen und Operationen (z. B. nach Leistenbruch) können eine Störung des Samentransportes zur Folge haben.